My Bonny lies over the ocean

Mit den SEA CLOUDs über den Atlantik – Premiere für die SEA CLOUD SPIRIT.

Und vor uns nur der weite Ozean

Warum noch länger träumen? Mit ihrer ersten Atlantiküberquerung folgt die SEA CLOUD SPIRIT jenem Entdeckergeist, der einst die großen Seefahrer beseelte. Wie damals trägt nur der Wind den luxuriösen Großsegler über den Ozean – doch die Reise führt nicht nur zu fremden Kontinenten, sondern für die Gäste an Bord zu Entspannung, zu dauerhaften Freundschaften, zu unvergesslichen Erlebnissen – und vielleicht sogar zu sich selbst.


Im Takt der Wellen – das ist der wahre Lebensrhythmus

Alle paar Sekunden hebt sich das Schiff und fällt dann sanft ab. Das Meer rauscht mit demselben angenehmen, gleichmäßigen Rhythmus am Bug vorbei. Dies wirkt keinesfalls bedrohlich, ganz im Gegenteil: Das Auf und Ab, das Geräusch der Wellen, beides prägt ein neues Zeitgefühl. Es kommt dem wahren Lebensrhythmus viel näher als der Minuten- und Sekundentakt, der unseren Alltag gewöhnlich bestimmt. „Gut, dass ich das endlich gemacht habe“, sagt mein Nachbar auf dem Lido-Deck, der seit Stunden genau wie ich einfach nur zum Horizont blickt.



Der Lebenstraum: Einmal unter Segeln den Atlantik überqueren

Mein Mitreisender – nennen wir ihn Peter – arbeitet in einer deutschen Anwaltskanzlei. Und endlich hat er sich seinen Traum erfüllt, den Atlantik mit dem Segel zu überqueren. Jedes Jahr im November bietet die Hamburger Reederei SEA CLOUD CRUISES ihren Passagieren diese Möglichkeit. Von Las Palmas auf Gran Canaria aus starten die Schiffe zu einer gut zweiwöchigen Reise in die Karibik. „Ich hatte immer gedacht, dass ich als Selbstständiger gar keine Zeit für so etwas habe“, sagt er und schüttelt leicht den Kopf über sich selbst: „So ein Quatsch.“



Gut zwei Wochen auf den Spuren von Kolumbus

Transatlantikreisen – im Reederei intern „Trax“ genannt – gehören seit Jahren zum Reiseprogramm von SEA CLOUD CRUISES. Passagiere und Besatzungsmitglieder bezeichnen sie als „Überfahrten“. Von Mitte bis Ende November nehmen die SEA CLOUD-Schiffe von Las Palmas auf Gran Canaria aus Kurs auf die Karibik. 2 Wochen dauert die Reise auf den Spuren von Kolumbus, der für diesen Weg noch zwei Monate benötigte. Die SEA CLOUD und die SEA CLOUD II haben schon seit vielen Jahren ein Stammpublikum für ihre Fahrten. In diesem Jahr wird erstmals die neue SEA CLOUD SPIRIT in ihrem Kielwasser segeln. 



Das Können und der sportliche Ehrgeiz der Kapitäne

So unterschiedlich die Viermastbark SEA CLOUD, die Bark SEA CLOUD II und das neue Dreimast-Vollschiff SEA CLOUD SPIRIT sind – eines haben die drei Windjammer gemeinsam: „Unsere Kapitäne legen ihr ganzes Können und ihren sportlichen Ehrgeiz darein, auf der rund 2400 Meilen langen Strecke so lange wie möglich ausschließlich zu segeln“, sagt der Nautische Direktor Adam Pazdzioch. Den Rekord halten derzeit Kapitän Sergey Komakin und die SEA CLOUD: Während der Atlantiküberquerung 2019 legten sie mehr als 2300 Seemeilen – ca. 4260 Kilometer – und damit 96 Prozent der Strecke allein unter Segeln zurück. Erst am 17. Tag der Reise musste Komakin den Motor für die letzten Meilen bis in den Hafen starten.



Die Entdeckung der Langsamkeit: Mit jeder Seemeile wächst das Wohlbefinden

Nun werden die (See)-Karten neu gemischt – die Segeleigenschaften der SEA CLOUD SPIRIT geben ihr eine gute Chance, die Messlatte noch einmal ein Stück höher zu hängen. Wohlgemerkt, es geht hier nicht um eine Regatta. „Das ist hier wie ,die Entdeckung der Langsamkeit‘ “, lacht Peter, als wir während der Reise über das Besondere an den Crossings sinnieren, und spielt damit auf den Bestseller von Sten Nadolny an. Der dem Polarforscher John Franklin nachgezeichnete Held schafft es in dem Roman, allein durch pure Geduld und Ausgeglichenheit jede Aufregung von sich fernzuhalten und damit erfolgreich durchs Leben zu kommen.



„Wie lange bin ich nicht mehr so sehr zur Ruhe gekommen“

Seitdem wir mit La Palma die letzte der Kanarischen Inseln hinter uns gelassen haben, hat Peters Smartphone den Anschluss an die Welt verloren. Die ersten Stunden nach dem Netzabbruch hatte er noch regelmäßig einen flehentlichen Blick auf das Display geworfen. Am nächsten Morgen ließ er mit sichtbarer Verzweiflung die Hoffnung auf gute Verbindungen fahren. Abends erinnerte er sich daran, dass ihm seine Frau mit einem stillen Lächeln Nadolnys Roman auf den Koffer gelegt hat. Mittlerweile hat er das erste Kapitel gelesen und beginnt zu begreifen, warum der Held der Erzählung in jungen Jahren damit völlig zufrieden war, für seine Klassenkameraden beim Ballspiel stundenlang das Netz straff zu halten. „Wie lange bin ich schon nicht mehr so sehr zur Ruhe gekommen“, staunt Peter über sich selbst: „Das tut wirklich gut.“





Wenn irgendwo dauerhafte Freundschaften entstehen – dann auf den „Crossings“

Zur Ruhe zu kommen, hat nichts mit tiefer Langeweile zu tun. An Bord gibt es immer etwas zu tun und auf See immer etwas zu sehen. „Zu tun“ ist dabei nicht wörtlich als Arbeit auf oder an dem Schiff zu verstehen. Es geht vor allem um das, was sich zwischen den Menschen entwickelt. „Je länger wir an Bord sind, desto spannender werden unsere Gespräche“, zollt Peter der Unterhaltung mit uns Mitreisenden Respekt. Anton, der als Barkeeper seit mehr als 20 Jahren die Crossings begleitet, hat die Dramaturgie des Miteinanders mit feinem Schmunzeln beobachtet: „Es beginnt mit dem üblichen Small-Talk, doch schnell gehen die Gespräche tiefer.“ Wenn irgendwo dauerhafte Freundschaften entstehen, dann gehören mit Sicherheit die „Crossings“ auf den SEA CLOUDs dazu. 




Beeindruckende Begegnungen mit Walen und schlafenden Meeresschildkröten

Aber was außer Wellen gibt es auf dem Ozean zu sehen? Wie hieß es noch in dem Ohrwurm „A horse with no name“ aus den 1980er Jahren: „The ocean is a desert with its life on the underground“. Er habe tatsächlich gefürchtet, zwei Wochen lang auf einer graublauen Fläche mit einem blauen Himmel darüber unterwegs zu sein und mangels anderer Eindrücke immer nur zu schlafen, erzählt Peter. Doch ein Freund, der die Crossings schon selbst erlebt hat, hatte ihm noch auf dem Flughafen mit auf den Weg gegeben: „Vertraue mir, du wirst Dinge sehen, die du nie und nimmer erwartet hast.“ Dann fügte er noch etwas kryptisch an: „Du darfst nur nicht danach suchen, sie werden dich finden.“ Am Abend des fünften Tages auf dem Atlantik strahlen Peters Augen: „Die Wale – das war einzigartig.“




Respekt vor der Natur

Delfine hatten unser Schiff schon vorher ein paar Mal umkreist und eine Show ihrer Geschicklichkeit und Eleganz gezeigt. Doch am frühen Nachmittag waren dann Wale auf Backbord aufgetaucht. „Wal bläst“ – selbst Käpt‘n Ahab hätte seine helle Freude an den schwimmenden Riesen gehabt. Als ob es uns überhaupt nicht gäbe, ließen sie sich behäbig treiben. Zu gerne wäre Peter ins Zodiac gesprungen, um eine Runde um diese scheinbar urzeitlichen Riesen zu drehen – aber auf den SEA CLOUDs gehört der Respekt vor der Natur zu den Grundsätzen. „Spätestens wenn man unterwegs auf Meeresschildkröten trifft, die an der Wasseroberfläche schlafen, versteht jeder die Faszination des Atlantiks“, weiß Hotelmanager Rene Kronsteiner, der ebenfalls schon etliche Crossings erlebt hat.



Auch auf dem Atlantik genießen die Gäste jeglichen Komfort

Ein Hotelmanager mitten auf dem Atlantik? Ja, die Segelreise folgt zwar dem Kurs, den Christoph Kolumbus auf seinem vermeintlichen Weg nach Indien nahm. Doch in einem wesentlichen Punkt unterscheidet sich die moderne Variante vom historischen Vorbild: Der Weltentdecker musste mit seinen Vorräten an Bord sehr sorgfältig umgehen. Die Passagiere der SEA CLOUDs dagegen genießen jeden Komfort – einschließlich des Fine-Dining-Restaurants an Bord. Selbst Frischwasser ist keine Mangelware – es wird per Osmose aus dem Meer gewonnen. Offenbar hat Peter genau daran gerade gedacht: „Hast du jemals so unbeschwerte Tage erlebt wie hier an Bord?“, fragt er, wartet aber eine Antwort gar nicht erst ab: „Wir brauchen uns um nichts kümmern, werden umsorgt wie im Paradies und können einfach genießen.“





Jedes Schiff entwickelt seinen Lebensrhythmus – das macht das Leben angenehm und komfortabel

Zu dem wohlig entspannten Gefühl trägt zudem das bei, was Seeleute Bordroutine nennen. Jedes Schiff entwickelt binnen kurzer Zeit nach dem Start einer Reise seinen eigenen Lebensrhythmus. Den Takt muss niemand vorgeben; aber jeder folgt ihm. Es ist gewissermaßen der gemeinsame Herzschlag aller an Bord, das macht das Leben zusätzlich angenehm und komfortabel. Nur ein einziges Mal wird diese Routine unterbrochen – wenn nach vielen Tagen des sanften Auf-und-Ab des Schiffes unter Segeln der Motor kurz vor dem Hafen angelassen werden muss.




„Qué será, será, whatever will be, will be. The future’s not ours to see. Qué será, será.“

Auch die schönste Reise hat einmal ein Ende. „Jedes Mal möchten die Gäste, dass wir nicht einlaufen, sondern einfach weiter segeln“, schmunzelt Rene Kronsteiner. In diesem Moment schwebt auf einmal eine helle, schöne Stimme über die Blaue Lagune, dem Lieblingsplatz aller Crossing-Gäste am Heck des Schiffes.. Julia, die stets fröhliche junge Frau hinter der Theke der Lido-Bar, hat zu singen begonnen: „Qué será, será, whatever will be, will be. The future’s not ours to see. Qué será, será.“ Peter hat ein paar Takte versonnen zugehört: „Nein, die Zukunft können wir nicht sehen. Aber wir können das genießen, was wir hier haben.“ Das Schöne an dem Genuss – er ist reproduzierbar. In jedem November startet wieder eine Crossing – und jetzt endlich mit drei Schiffen.

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